Heinz-Werner Radtke

Vom neuen, gerechten, freien Menschen

Ein Paradigmawechsel in Andreas Gryphius’ Trauerspielzyklus

Peter Lang AG, Internationaler Verlag der Wissenschaften

Date de publication : 2011-08-11

Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges schrieb Andreas Gryphius fünf Trauerspiele, in denen den Titelhelden Widersacher gegenübergestellt sind, durch die sie qualvoll zu Tode kommen. Deshalb haben sich alle Interpreten bis heute dazu verleiten lassen, in den meisten Protagonisten Märtyrer zu sehen. Bei genauer Textanalyse zeigt sich jedoch, dass Gryphius keine heiligen Märtyrer gezeichnet hat: Alle christlichen Helden haben schweres Unrecht begangen. Sie starben zudem nicht für ihren Glauben, sondern aus anderen, zumeist politischen Gründen.
Stattdessen hat der überzeugte Lutheraner Gryphius ein neues Idealbild gezeichnet, den bekehrten Christen protestantischer Prägung. Im habsburgisch beherrschten Schlesien mussten im Zeitalter der Gegenreformation versteckte Hinweise auf Luthers Theologie genügen, um im Text die protestantische Ausrichtung zu markieren. Die einheitliche lutherische Idealfigur lässt so Gryphius’ Trauerspiele als einen zusammenhängenden Dramenzyklus erscheinen.

70,63

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À propos

Collection
n.c
Parution
2011-08-11
Pages
283 pages
EAN papier
9783034306492

Auteur(s) du livre



Caractéristiques détaillées - droits

EAN PDF
9783035102222
Prix
70,63 €
Nombre pages copiables
56
Nombre pages imprimables
56
Taille du fichier
2263 Ko

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